Zum Hauptinhalt springen Inhaltsverzeichnis

Radikalisierung im Gaming

Original-Beitrag auf Instagram

  • Beyond the Game: Online-Radikalisierung in Gaming-Communities
  • Gaming bietet soziale Räume außerhalb traditioneller offline-Treffpunkte wie z. B. Vereine oder Jugendzentren. Das ist cool und eine super Chance, neue Leute kennenzulernen. Doch sie können auch gefährlich werden, wenn vor allem junge Menschen dort mit menschenfeindlichem Gedankengut in Berührung kommen und immer tiefer in extremistische Kreise hineingezogen werden.   Warum ist die Gefahr hierfür im Gaming besonders hoch?
  • „Zocken mit den Jungs“ Trotz zunehmender Vielfalt in der Gaming-Szene halten einige Männer das Bild aufrecht, Gaming sei "nur für Männer". Diese Männer profitieren davon, wenn Online-Spiele und ihre (Voice-)Chats männlich dominierte Räume bleiben, weil sie dort toxische Männlichkeit und frauenfeindliche und rassistische Kommentare ungehindert ausleben und normalisieren können. Wenn Diskussionen über „Wokeness“ und „Feminisierung“ zunehmen und die Community nicht reagiert, kann dies zu Anti­feminismus führen, der nicht selten der Einstieg in menschen- und demokratiefeindliche Szenen wie Rechtsextremismus, Islamismus oder Verschwörungstheorien sein kann.
  • Rekrutierung via Discord & Co Plattformen wie Discord oder Teamspeak werden von Gamer*innen häufig genutzt, sowohl zur Kommunikation rund ums Zocken aber auch um über ganz alltägliche Dinge und Interessen zu quatschen. Diese teils halb-privaten, teils öffentlichen Kommunikationsserver sind oft unzureichend moderiert. Dies bietet extremistischen Gruppen (z. B. Rechtsextremen oder Islamist*innen) eine Plattform...
  • ...um über harmlose Themen wie ein Interesse an Geschichte oder Kultur ihre Ideologien zu verbreiten, mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen und gezielt zu rekrutieren. Die Anonymität und mangelnde Überwachung machen es leicht, neue Interessierte zu gewinnen und sie in private Chats oder geschlossene Server einzuladen, wo sie radikalisiert werden.
  • Belohnung von Gewalt Eine beliebte Kategorie innnerhalb des Game-Universums sind Shooter-Spiele. Games wie „Call of Duty“, „Fortnite“ und „Counter-Strike“ haben in der Regel einen hohen Anteil an Gewalt. Spieler*innen erhalten Belohnungen für das Ausschalten von Gegner*innen, sei es durch Punkte (XP), neue Waffen, Ausrüstung oder In-Game-Währung. Außerdem können sie durch gewalttätige Aktionen im Rang aufsteigen und neue Fähigkeiten oder Ausrüstung freischalten. Rangsysteme fördern den Wettbewerb und die Langzeitmotivation. Gewalt wird in diesen Spielen also mit Belohnung assoziert.
  • Wichtig: Nicht jeder Mensch, der gewalttätige Games zockt, wird in der Realität selbst gewalttätig. Aber ideologisch motivierte Radikalisierung gepaart mit einem Hang zu Gewalt im Gaming kann zu realer Gewalt führen, wie einige reale Fälle zeigen.
  • Attentate im Streaming-Look: Ob beim eigenen Spielen oder beim Zuschauen anderer beim Zocken – manchmal können die Grenzen zwischen Spiel und Realität verschwimmen. In der Vergangenheit ist es z. B. schon zu Gewalttaten gekommen, in denen die Täter ihre Tat wie ein Game inszenierten und von anderen verfolgt und angefeuert wurden. Der Attentäter von Halle, der am 9. Oktober 2019 versuchte, in eine Synagoge einzudringen und 2 Menschen ermordete, inszenierte seine Tat im Look eines Games. Ein anderer Attentäter ermordete im neuseeländischen Christchurch 51 muslimische Menschen und streamte seine Tat live bei Facebook.
  • Gemeinsam gegen Radikalisierung im Gaming Um Online-Radikalisierung zu bekämpfen, müssen Plattformbetreibende, Spielentwickler*innen, Regierungen und die Zivilgesellschaft ein gemeinsames Ziel verfolgen. Nur durch Zusammenarbeit können wir mehr Sicherheit in digitalen Räumen gewinnen und extremistischen Gruppen die Möglichkeit zur Rekrutierung in Game-Communities erschweren.
  • Findest du diesen Post wichtig? Dann teile ihn in deiner Story!
    Zur Beitragsübersicht
    Datenschutz-Optionen

    Externen Inhalt laden?

    Wir verwenden einen Service des Drittanbieters [ANBIETER-NAME]. Du hast in den Datenschutzeinstellungen das Laden von Drittanbieter-Inhalten deaktiviert. Soll dieser Inhalt trotzdem geladen werden?

    Datenschutzerklärung von ANBIETER