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Schlechter Scherz oder schon Hassrede?

Original-Beitrag auf Instagram

  • Schlechter Scherz oder schon Hassrede? Wie Humor genutzt wird, um Hate zu verbreiten.
  • Humor will zuallererst einmal Menschen zum Lachen bringen. Unterformen wie Satire oder sogenannter schwarzer Humor werden außerdem gern genutzt, um Dinge auszudrücken, die man in normalen Gesprächen nicht genau so sagen würde. Karikaturen, also Bilder, die einen „Witz" enthalten, sind zum Beispiel ein sehr altes Mittel, um Kritik zu politischen Themen zu äußern. Wenn „Witze" auf verallgemeinernden und menschenfeindlichen Haltungen aufbauen, sind sie für die gemeinten Menschengruppen aber häufig alles andere als witzig.
  • Wichtig: Niemand will Humor und Witze per se „canceln". Wenn deine „Witze" aber aus nichts anderem als der Herabsetzung anderer bestehen, dann sind sie vielleicht gar nicht mal so „witzig". Wer sich also im Folgenden ertappt fühlt, sollte mal drüber nachdenken, warum.
  • Vorsicht vor Stereotypen. Viele Witze und Comedys funktionieren mit Stereotypen. Stereotype Darstellungen werden zur Vereinfachung genutzt und können lustig sein. Sie tragen aber auch dazu bei, Vorurteile und Verallgemeinerungen zu normalisieren! Zum Beispiel: Frauen werden auch in Witzen oft sehr emotional und Männer eher stark und unnahbar dargestellt. Das kann dazu führen, dass wir diese Bilder unbewusst in unser Denken übernehmen und Personen nur aufgrund ihres Geschlechts in Schubladen packen.
  • Vorsicht vor versteckten Botschaften. Denn er lässt menschenfeindliche Inhalte schnell total harmlos aussehen und sorgt dafür, dass diese sich schneller verbreiten. Frage dich bei Memes und Co. immer, welche Botschaft damit gesendet werden soll und ob du dich nicht versehentlich vor einen ungewünschten Karren spannen lässt, wenn du es weiterschickst. Das klingt vielleicht anstrengend, dauert aber meist nur wenige Sekunden. Und: Wenn du deinen Algorithmus trainierst, zeigt er dir auch ruck zuck von sich aus weniger Content mit entsprechenden Botschaften an.
  • Creator*innen müssen Verantwortung übernehmen. Wer Content macht, muss auch für seinen Inhalt geradestehen. Umso mehr, wenn dieser viele Menschen erreicht und beeinflusst. Ja, stereotype oder direkt menschenfeindliche Darstellungen sorgen oft für Klicks und Lacher – aber auch für wachsende/n Sexismus, Rassismus, Ableismus oder Queerfeindlichkeit. Wenn du Content machst, übernimm Verantwortung dafür, wie er Menschen beeinflusst. Wenn du Content teilst, überlege dir, welche Inhalte er transportiert und ob du diese Message guten Gewissens verbreiten kannst.
  • Fazit: Lasst uns doch lieber zusammen statt übereinander lachen. Konsumiere jede Art von Content bewusst und hinterfrage ihn kritisch – auch und gerade den harmlos aussehenden, witzigen Content. Und dann lacht gemeinsam über Dinge, die verbinden statt spalten. Das ist gar nicht mal so schwer. Und übrigens: Auch bei Insta und Facebook gibt's genug davon!
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