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Was ist dran an: Outcalls & Cancel Culture

Original-Beitrag auf Instagram

  • Was ist dran an:  Outcalls & Cancel Culture?
  • Als Outcalls oder Callouts werden öffentliche Anschuldigungen und Vorwürfe – meist über die sozialen Medien – bezeichnet. Während Outcalls für von Gewalt und/oder Diskriminierung betroffene Personen ein wichtiges Mittel sind, um sich Gehör zu verschaffen, sollte immer Schutz und Heilung, nicht Rache im Mittelpunkt stehen.   Beispiel: Mehrere Personen sind Opfer von sexualisierter Gewalt durch einen bekannten Musiker geworden. Sie beschließen, seine Fans und die Öffentlichkeit über die Gewalttaten zu informieren, um Sichtbarkeit zu erkämpfen und potenzielle Opfer zu schützen.
  • Über die sogenannte „Cancel Culture" wird viel geredet. Beschrieben werden soll damit eine Kultur der Zensur, die durch Outcalls und öffentliche Ächtung von Personen gekennzeichnet ist. Diese Personen sind in der Regel berühmt oder zumindest einem größeren Publikum bekannt und sind vorher durch diskriminierende Aussagen oder Handlungen aufgefallen.   Beispiel: Nachdem die „Harry Potter“ - Autorin J.K. Rowling immer wieder mit transfeindlichen Tweets für Aufsehen sorgte, wurde dazu aufgerufen, ihre Bücher nicht mehr zu lesen und sie auch sonst in keinster Weise zu unterstützen.
  • Der Vorwurf, dass durch Outcalls zahlreiche Personen für immer aus der öffentlichen Debatte ausgeschlossen und „gecancelt" werden, ist falsch.   In der Regel wird das Machtgefälle zwischen Opfer und Täter*in durch die Outcalls nicht mal ansatzweise ausgeglichen. Personen des öffentlichen Lebens, die in der letzten Zeit z.B. wegen Gewaltvorwürfen outgecalled wurden, sind heute in den allermeisten Fällen noch genau dort, wo sie vorher waren.   Eine große „Cancel Culture", die missliebige Akteur*innen und Meinungsmacher*innen aus dem öffentlichen Raum entfernt, gibt es nicht. Ganz im Gegenteil: Mit dem Vorwurf „Cancel Culture" lässt sich Politik machen
  • Cancel Culture: Instrumentalisierung   „Aber das darf man ja heute nicht mehr sagen…" Im politischen Diskurs hört man den Vorwurf, man würde gecancelt, mittlerweile häufig als Reaktion auf jede Form von Widerspruch. Indem die eigene Position als „unterdrückte Meinung" dargestellt wird, wird versucht, Sympathien zu gewinnen. Und das klappt auch noch. Besonders rechte Akteur*innen drängen sich so in die Opferrolle und verdrängen mit dem Vorwurf einer angeblich um sich greifenden "Cancel Culture", die eigentliche Auseinandersetzung mit ihren meist diskriminierenden Positionen.
  • Dabei sollten wir nicht vergessen, wer wirklich „gecancelt" und aus Diskursen ausgeschlossen wird: marginalisierte und von Diskriminierung betroffene Menschen, die zum Beispiel durch Hass von sozialen Netzwerken verdrängt werden.
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